An der IT-Industrie soll es am Ende nicht gelegen haben, falls es mit der elektronischen Krankschreibung (eAU) in den nächsten Wochen noch nichts wird. Die Hersteller der Praxisverwaltungssysteme hätten alles getan, damit das Projekt Anfang Oktober starten kann, betont der IT-Verband bvitg.
Die Industrie unterstütze die eAU „vollumfänglich“, heißt es am Dienstag in einer Mitteilung des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg. Die Einführung sei ein wichtiger Schritt „zu einem besseren, digitaleren Gesundheitswesen“, sagt Verbands-Geschäftsführer Sebastian Zilch.
„Deshalb haben unsere Mitglieder – deren Programme in Summe in rund 80 Prozent der Praxen genutzt werden – alle Vorkehrungen getroffen, damit zum Quartalswechsel im Oktober die Einbindung in die IT-Systeme in den Arztpraxen gewährleistet ist.“
Kassenärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband hatten sich im August auf eine Übergangsfrist geeinigt. Demnach können Praxen, bei denen die für die eAU notwendige Technik noch nicht funktioniert bis Ende des Jahres die Krankschreibungen weiter auf Papier ausstellen.
Die Gründe für die weitere Verzögerung liegen laut bvitg woanders: So würden derzeit aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht alle Krankenkassen in der Lage sein, die Meldungen elektronisch zu empfangen. Und Vertragsärzte brauchen zum Ausstellen der eAU neben einem Anschluss an die Telematikinfrastruktur auch Updates ihrer Konnektoren, eine KIM-Adresse und einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA). „Vieles davon wurde noch nicht flächendeckend von Ärztinnen und Ärzten beantragt oder installiert“, kritisiert bvitg-Chef Zilch.
Man hoffe deshalb nun darauf, „dass alle weiteren Akteure ebenfalls nachziehen, damit spätestens zum Ende der Übergangsfrist, dem Jahreswechsel 2021/2022, die eAU in der Breite der Versorgung zur Anwendung kommen kann“.